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Chemotherapie: Gifte, die heilen

Die Behandlung mit Zytostatika wird von Experten als notwendig erachtet, wenn das Risiko für einen Rückfall oder eine Ausbreitung des Tumors im Körper erhöht ist.

Bei einer Chemotherapie werden Zytostatika (Zellgifte) verabreicht, die besonders auf die sich schnell vermehrenden Krebszellen wirken. Zytostatika führen so zum Tod von Krebszellen.


Wann wird eine Chemotherapie empfohlen?

Nach den aktuellen Empfehlungen wird eine Chemotherapie allen Patientinnen mit befallenen Lymphknoten in der Achselhöhle empfohlen und für Patientinnen ohne Achsel-Lymphknotenbefall empfohlen, die ein erhöhtes Risiko tragen.
Kriterien eines erhöhten Risikos sind:

Der Knoten ist größer als 1 cm.

Einer oder mehrere Lymphknoten sind befallen.

Der Tumor wächst schnell.

Die Krebszellen besitzen keine Rezeptoren für Hormone

Die Patientin ist jünger als 35 Jahre.


Wenn auch nur ein einziger dieser Aspekte zutrifft, wird eine Chemotherapie empfohlen. Hat der Tumor Hormonrezeptoren, sollte zusätzlich eine Hormontherapie verabreicht werden.

 

Wie wirkt Chemotherapie?

Zytostatika greifen in den Teilungsprozess von Zellen ein, indem sie gezielt deren Vermehrung stoppen. Besonders empfindlich sind die Zellen in der Phase der Zellteilung. Deshalb wirken Zytostatika vor allem auf sich schnell und ständig teilende Zellen, wie z. B. Krebszellen.

Wie läuft die Chemotherapie ab?

Die Chemotherapie kann stationär oder ambulant durchgeführt werden. Dabei werden Medikamente einzeln oder in Kombination nach einem Schema in festen Zeitabständen verabreicht, meist als Infusion oder Injektion, manchmal auch in Tablettenform. Einen Abschnitt der Behandlung nennt man „Zyklus“. In der Regel gibt man sechs Zyklen, zwischen denen Pausen von einer bis drei Wochen liegen.

Sinn der wiederholten Anwendung ist es, möglichst viele Krebszellen in der Teilungsphase zu treffen, also auch diejenigen Zellen zu schädigen, die bei einer früheren Anwendung in der Ruhephase waren und sich nicht teilten.

Was sind die Nebenwirkungen von Chemotherapie?

Zytostatika wirken auf Zellen, die sich schnell teilen. Dies sind nicht nur Krebszellen, sondern auch Blutzellen, Zellen des Verdauungstraktes, der Eierstöcke und der Haarwurzeln. Als Nebenwirkungen von Zytostatika können Haarausfall, Übelkeit, Fieber, Erbrechen und Durchfall, Haut- und Schleimhautreizungen auftreten. Diese Probleme verschwinden wieder nach dem Ende der Behandlung.

Besonders empfindlich reagiert das blutbildende Knochenmark auf die Chemotherapie. Deshalb kann die Auswirkung dieser Behandlung an der Zahl der weißen Blutkörperchen im Blut gemessen werden. Sinken sie unter ein Minimum ab, so ist die Behandlung zu unterbrechen, bis der Körper wieder ausreichend weiße Blutzellen gebildet hat.