Tumor- und Genmarker: den Feind besser kennenlernen

Ärzte fahnden nach Eigenschaften von Brustkrebs, die eine noch bessere und zielgenauere Behandlung der Patientinnen ermöglichen – mit einigem Erfolg!


Was ist ein Tumormarker?

TumormarkerTumormarker sind Stoffe, die der Tumor bildet und in die Blutbahn freisetzt. Dazu zählen z. B. Eiweiße, die von der Oberfläche der Zellen abgeschilfert werden oder bestimmte Enzyme. Werden solche Marker während der Nachsorge regelmäßig im Blut gemessen, kann der Arzt den Verlauf der Erkrankung besser beurteilen. So kann ein Anstieg eines Tumormarkerwerts für ein Fortschreiten der Erkrankung – beipielsweise für das Auftreten von Metastasen – und/oder für eine unzureichende Wirksamkeit der Behandlung sprechen.


Welche Tumormarker sind bei Brustkrebs wichtig?

Der von manchen Tumoren im Übermaß gebildete Eiweißstoff HER-2/neu kann zu den Tumormarkern gerechnet werden.

Neue Studien haben gezeigt, dass die beiden Eiweißstoffe Urokinase-Plasminogen-Aktivator (uPA) und sein Hemmer PAI-1 bessere Aussagen zu Behandlungsverlauf und Prognose erlauben als die Tumorgröße und die Histologie des Tumors, die bisher als wichtigste Kenngrößen für die Prognose galten. Je höher die uPA- und PAI-1-Spiegel ausfallen, desto schlechter sind die Aussichten auf Heilung. Allerdings bedarf es noch weiterer Untersuchungen, bevor die Messung von uPA und PAI-1 für alle Frauen mit Brustkrebs empfohlen werden kann.


Genprofile

MicroarrayAuf der Suche nach Faktoren, die eine Aussage über den Verlauf der Brustkrebserkrankung zulassen, sind Wissenschaftler auch auf genetische Veränderungen im Tumor gestoßen. So haben sie bisher bei Brustkrebs mehr als 70 Gene festgestellt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen können, ob innerhalb von 5 Jahren ein Rückfall mit Metastasenbildung zu erwarten ist. Allerdings sind diese Verfahren noch nicht so ausgereift, dass sie sich für den Einsatz im Rahmen der üblichen Brustkrebsdiagnostik eignen würden.

Ziel der Genforschung ist es, bestimmte Abschnitte im Erbmaterial genauer zu charakterisieren, um die Behandlung noch besser auf die ganz persönlichen Voraussetzungen der einzelnen Patientinnen zuschneiden zu können.