Brustkrebsrisiko

Jede Frau hat ein ganz eigenes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Dabei sind eine Reihe an Faktoren bekannt, die das Brustkrebsrisiko ansteigen lassen.

Ob eine Frau an Brustkrebs erkrankt oder nicht, hängt von vielen Einflüssen ab, die mit Veranlagung oder mit anderen Ereignissen und Umweltbedingungen zu tun haben können. Besondere Fortschritte erzielte die Wissenschaft in den letzten Jahren bei der Erforschung der Veranlagung für Brustkrebs.


Einschätzung Ihres persönlichen Risikos

Mediziner sprechen heute von einer Erhöhung des "relativen Risikos" (RR) in Hinsicht auf einen bestimmten Faktor. Wenn das relative Risiko um 20 Prozent erhöht ist, erkranken z. B. 12 von 100 Frauen mit dem Risikofaktor im Vergleich zu 10 von 100 Frauen ohne den Risikofaktor (RR = 1,2).

Je mehr Risiken vorliegen, die überdurchschnittlich häufig mit Brustkrebs vergesellschaftet sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken. So liegen bei etwa der Hälfte der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, gleichzeitig mehrere Risiken vor. Andererseits müssen auch Frauen mit mehreren Risikofaktoren nicht zwingend an Brustkrebs erkranken.

Vorsorge heißt: Risiko in Grenzen halten

Manche Risikofaktoren für Brustkrebs lassen sich nicht beeinflussen, beispielsweise das Alter. Bei anderen Faktoren dagegen können Sie mit Vorbeugungsmaßnahmen etwas unternehmen, um das Krebsrisiko zu minimieren.

Wichtige bekannte Risikofaktoren

Veranlagung Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister) leiden an Brust- oder Eierstockkrebs. RR 4
Bei etwa 0,5 % aller Frauen liegt eine Veränderung an einem als BRCA1 oder BRCA2 bezeichneten Gen vor, das an der Entstehung von Brustkrebs mitbeteiligt sein kann. Allerdings weisen nur 10 % der Patientinnen mit Brustkrebs eine Veränderung an diesen Genen auf. RR7
Brustkrebs Hatten Sie bereits Brustkrebs auf einer Seite, so ist das Risiko erhöht, auch auf der anderen Seite zu erkranken. RR 4
Veränderungen an der Brust Bei einer fortgeschrittenen knotigen Veränderung des Drüsenkörpers (Mastopathie mit Atypien) steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. RR
Kinder Wenn Sie keine Kinder haben oder bei der Geburt Ihres ersten Kindes älter als 30 Jahre sind, erhöht sich Ihr Brustkrebsrisiko geringfügig. RR2
Natürlicher Hormoneinfluss Je mehr Menstruationszyklen eine Frau im Laufe eines Lebens durchmacht, desto höher ist ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Eine Frau, die bereits mit 12 Jahren ihre erste Periode bekommt und/oder die erst nach dem 52. Lebensjahr in die Wechseljahre kommt, hat ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. RR 2
Antibabypille, Hormonpräparate Wird die Antibabypille länger als fünf Jahre eingenommen oder während der Wechseljahre ein Hormonpräparat zur Linderung der Beschwerden eingenommen, so erhöht sich das Brustkrebsrisiko leicht. Fünf Jahre nach Absetzen der Antibabypille ist das Risiko wieder normal. Bei Patientinnen mit einer BRCA1-Gen-Veränderung ist das Risiko unter Einnahme einer Antibabypille etwas höher als ohne Einnahme der Pille. RR 1,5
Alter Mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko, an Krebs zu erkranken, zu. Denn je öfter sich eine Zelle teilt, desto höher ist das Risiko, dass bei der Teilung ein Fehler passiert und Zellen entarten. RR 2